Hiiumaa, 2. September

Ich krieche aus meinem Fass und werfe den Rucksack wieder ins Auto. Das Wetter ist so, wie es sich für Küste im Norden gehört: Feucht und kühl, bewölkt und ein bisschen windig. Einmal rund um die Insel soll es heute gehen. „Nimm mal die Straße da am Wasser entlang“, fordere ich, und Joe fährt.
„Und folge dem Schild zum Kukka kivi.“
„Was ist das?“
„Laut Schild eine Sehenswürdigkeit. Irgendein Stein“, übersetze ich.
Also fahren wir über Schotterstraßen durch Felder und Wälder, laufen über eine Wiese zu einem großen Stein.

Kärdla ist die Hauptstadt der Insel, in der wir nach zwei erfolglosen Versuchen tatsächlich ein Café finden, das Kaffee und Tee für uns hat. Und einen hübschen Strand. Und das beste: eine Pizzeria, die sogar veganen Käse für meine Pizza hat.

Unser Weg führt an der Freiluftausstellung eines Künstlers vorbei, der aus angeschwemmtem Müll Schiffe und Schlösser, aus Schwemmholz Stühle baut - und ein Modell des Eiffelturms, von dem aus man eine tolle Aussicht über die Insel hat.


Paris kann ja jeder!

Auf einer Landzunge befindet sich eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes: der Kõpu Leuchtturm. 1530 zu Zeiten der Hanse erbaut, ist er der drittälteste Leuchtturm der Welt, der noch in Betrieb ist. 

Von dort aus fahren wir zu dem kleinen Hafenstädtchen Sõru, von wo aus die Fähre nach Saaremaa verkehrt. Dort ist sogar noch Zeit für einen Strandspaziergang. Und einen zweiten dann auf der größten Insel Estlands, bevor wir uns auf dem Campingplatz einrichten und in der Sauna schwitzen. Denn Internet gibt es hier nicht, als sanitäre Anlage nur ein Plumpsklo – aber eine Sauna.






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